Bio Kaffee

Ob Essen, Trinken oder Mode – Bio ist auf dem Vormarsch. Selbst die morgendliche Tasse Kaffee ist längst nicht mehr nur der Billigartikel aus dem Discounter. Doch was unterscheidet Bio Kaffee vom herkömmlichen Produkt? Wie rechtfertigt sich der hohe Preis? Und ab wann darf sich er sich Fair Trade Kaffee Kaffee nennen?

Der Anbau

Anders als herkömmliche Kaffeesorten wird die biologische Variante nicht in strengen Monokulturen, sondern auf Mischplantagen angebaut. Hier gedeihen neben Kaffeebäumen auch noch andere Pflanzen wie Kakao, Zuckerrohr und Schattenbäume. Der Anbau verschiedener Pflanzenarten und die Mischkultur lockern den Boden auf, was vor Erosion bewahrt. Ein weiterer Pluspunkt ist der zuverlässige Schutz vor Unkraut und Schädlingen, da durch die natürliche Schädlingsbekämpfung wesentlich weniger Pestizide beim Anbau zum Einsatz kommen. Auf chemische Dünger wird komplett verzichtet.

Die Ernte

Während beim Anbau konventioneller Kaffeeprodukte vorwiegend Erntemaschienen genutzt werden, wird der biologische Kaffee noch traditionell per Hand geerntet.

Die Röstung

Der herkömmliche Kaffee aus dem Supermarkt wird bei bis zu 800 Grad schockgeröstet, was seinen leicht bitteren Geschmack erklärt. Die im Produkt enthaltenen Fruchtsäuren werden nämlich erst nach und nach abgebaut. Bei biologischen Erzeugnissen hingegen wird auf eine sanftere und langsamere Röstung geachtet, wobei die Bohnen bei 160 bis 200 Grad etwa 20 Minuten lang schonend geröstet werden. So verschwinden bittere Säuren schneller und dem vollmundigen Kaffeegenuss steht nichts mehr im Wege.

Das Bio-Sigel

Häufig nennen sich Produkte Bio, obwohl sie gar nicht zu 100 % Bio sind. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte sich am Bio-Siegel der Europäischen Union orientieren. Seit Juli 2010 müssen verpackte Bio-Lebensmittel, die nach den Richtlinien der EU für eine ökonomische Herstellung produziert wurden, mit dem Bio-Siegel versehen werden.

Fair Trade Kaffee

Bio Kaffee ist gleich Fair Trade Kaffee? Nicht ganz! Das Bio-Siegel steht zwar für ein biologisch erzeugtes Produkt, doch noch lange nicht für Fair Trade. Damit Kaffee von der FLO, die sich um die Vergabe des Fair Trade Siegels kümmert, als faires Produkt eingestuft wird, muss erst seine nachhaltige und faire Herstellung bewiesen werden. Das bezieht sich nicht allein auf den biologischen Anbau, sondern auch auf faire Arbeitszeiten und Löhne.